Im Alter von fünf Jahren wurde ich durch den Freund meiner Kindertgartenerzieherin, mit einem anderem Mädchen zusammen, selbst sexuell missbraucht. Daher weiß ich aus eigener Erfahrung, was es mit einem selbst macht, wenn man als Kind missbraucht worden ist oder es einen Übergriff in diese Richtung gegeben hat und wie schwer es ist, über das Erlebte zu reden.
Zudem habe ich 2008 meine eigene Tochter durch einen Pädophilien Menschen verloren. Dadurch habe ich selbst lange gebraucht, um überhaupt über das Thema reden oder schreiben zu können. Dieser Verlust lies mich nicht mehr klar denken und führte mich auch zu mehreren Suizidversuchen. Ab 2010 begann die entscheidenende Wende. Ich erkannte, dass mein Leben nicht mehr länger von Depression, Scham, Angst und Demütigung bestimmt sein sollte und entschied darüber zu sprechen.
Daraufhin besuchte ich verschiedene Selbsthilfegruppen und nahm zeitgleich therapeutische und psychologische Hilfe in Anspruch. Bis 2018 suchte und fand ich immer wieder Menschen, denen noch viel schlimmere Dinge widerfahren waren.
Ich wollte diese Menschen treffen, um zu verstehen, wie sie mit ihrem Erlebten umgingen. Denn ich konnte das zu dem Zeitpunkt noch nicht. Über die Jahre entwickelte ich eine Gesprächstherapeutische Tätigkeit, bei der ich sehr viele Menschen kennen lernen durfte. Sie erzählten mir ihre Geschichten und durch diese Gespräche wurde mir erst 2018 deutlich, dass es niemandem hilft, nicht über Geschehnisse zu sprechen.
Außerdem erkannte ich, dass das Thema Kindesmissbrauch viel zu wenig publik gemacht wurde. Viel zu viele Menschen verschlossen noch die Augen vor diesem Thema. Nur wenige wollten überhaupt glauben, dass Kinder tagtäglich in unserem eigenen Land und auf der ganzen Welt missbraucht werden. Und noch wenigere wollten darüber reden.
Ich möchte dagegen etwas tun. Ich möchte etwas verändern, mir fehlte nur leider noch der Mut, mit diesem Thema an die Öffentlichkeit zu gehen. Ich hatte Angst vor den Reaktionen meiner Mitmenschen. 2020 entschied ich, dass es Zeit wurde. Ich eröffnete diese Informationsseite und startete weitere Projekte zu diesem Thema.
In den letzten Jahren habe ich mich sehr oft mit Betroffenen ausgetauscht. Fast immer standen schwere Schicksale dahinter. Durch die Gespräche mit den Betroffenen wurde mir bewusst, dass es wichtig ist, darüber zu reden. Einige Betroffene hatten mehr als 20 Jahre lang nicht über ihr Thema gesprochen. Teilweise aus Angst vor Ablehnung oder aus einem Schamgefühl heraus. Teilweise noch immer aus Angst vor dem Täter.
Nicht darüber zu reden, macht krank oder das Leben läuft wie eine Achterbahnfahrt an einem selbst vorbei. Meine Erfahrung hat gezeigt, dass Betroffene ohne Unterstützung nur sehr schwer aus so einer Situation wieder aussteigen können. Ich biete daher diese Webseite mit Informationen für Eltern und Kinder an, die aus meiner Sicht nützlich sein können.
Wenn Du mich unterstützen möchtest, kannst Du mich gerne kontaktieren. Danke, dass Du Dir die Zeit genommen hast, meine Webseite zu besuchen. Ich wünsche Dir einen schönen Tag, bleib bitte gesund. Vergiss nie Deinen Wert und sei Dir gewiss; Es ist schön, dass es Dich gibt!
Ich habe in über 100 Stunden Arbeit ein Kinderbuch erstellt. Diese kann kostenlos als PDF heruntergeladen werden. Ich suche hier für noch Sponsoren / Werbepartner, die die Druckkosten gegen Werbung im Buch übenehmen würden.
"Dieses Buch ist für Kinder im Alter von 3 – 16 Jahren. Eltern können ihren Kindern dieses Buch auch vorlesen. Es Beschreibt Situationen die Kinder erlebten und sie traumatisiert haben könnten. Es ist ein Wegweiser auf Hinweise, wenn etwas passiert ist. Es gibt auch Präventive Tipps um Kindesmissbrauch zu verhindern. Mit dem Kind offen über diese Themen zu sprechen, schafft Vertrauen und stärkt den Familienzusammenhalt. So kann ein Kind schneller lernen gefährliche Situationen besser einzuschätzen und sich ggf. schützen." Im August 2020 habe ich das Projekt Brummi Bär erstellt. Es folgen noch Informationen zu diesem Projekt.
In den Gesprächen wurde deutlich, dass jeder Mensch, der über seinen Missbrauch schweigt, irgendwann innerlich daran zerbricht. Darum ist es so wichtig, dass sich Betroffene und auch deren Angehörigen sich Hilfe suchen.
Viele der Menschen, mit denen ich sprach, entwickelten durch einen Missbrauch in der Kindheit Störungen wie z.B. Essstörungen, Borderlinestörungen, Narzissmuss, Panikattacken, HSP, Anpassungsstörungen oder wurden depressiv.
Ein Mensch, der mit dem Erlebten folglich nicht umgehen kann, könnte später auch ein Suchtverhalten entwickeln oder vermehrt agressives Verhalten zeigen. Es ist sehr wichtig, dass sich Kinder, Jugendliche und Erwachsene Hilfe suchen. Neben Therapeuten und Psychologen, deren Wartezeiten zum Teil über ein Jahr betragen, gibt es noch Vereine, Gesprächskreise und Selbsthilfegruppen, die Unterstützungsmöglichkeiten anbieten. Diese Angebote sind meistens sogar kostenfrei.
Unter Themen auf der Hauptseite habe ich eine kleine Auswahl an Weblinks aufgelistet.
WIR REDEN ÜBER KINDESMISSBRAUCH!
Man muss sich klar machen, dass überall eine Gefahr besteht: an der Bushaltestelle, in der Kirchengemeinde, im Sportverein, in der Schule und nicht zuletzt auch im eigenen Familien- und Freundeskreis. Meistens kennen sich Opfer und Täter. Nur in rund zehn Prozent der Fälle sind die Täter Fremde. 85 bis 90 Prozent der Täter seien zwar Männer. Das heißt aber zugleich, dass es auch sexuellen Missbrauch von Frauen gibt, wenngleich dieser deutlich weniger häufig angezeigt wird und darüber so gut wie nie etwas in der Zeitung zu finden ist. Und: Frauen missbrauchen nicht nur Jungen, sondern auch Mädchen.
Zunächst sollte man sich klar machen: Zum sexuellen Missbrauch gehören in der Regel drei. Es gibt den Täter. Es gibt das Opfer. Und es gibt das schützende Umfeld des Kindes. Die Strategie der Täter richtet sich deshalb sowohl auf das kindliche Opfer als auch auf dessen Erwachsene Beschützer – beide werden gezielt manipuliert.
Das geschieht in mehreren Etappen. Am Anfang steht das „Grooming“. Der Täter pirscht sich heran. Er baut Vertrauen auf, liefert Anerkennung, hat Zeit, macht vielleicht auch Geschenke. Er entlastet die Eltern, wenn diese gestresst und überfordert sind. Viele Täter engagieren sich für Kinder und ihre Belange und sind deshalb äußerst beliebt, auch bei den Eltern.
Im Lauf der Zeit schafft der Täter dann allmählich eine Abhängigkeit und entfremdet Kinder und Eltern einander. Er erlaubt beispielsweise dem Kind Verhaltensweisen, die dessen Eltern nicht erlauben. Cola trinken, Erwachsenen-Filme schauen. „Das Kind wird so in ein Fehlverhalten verstrickt“, erläutert Freund. Der Täter und das Kind haben nun gemeinsam ein Geheimnis. Mit diesem Wissen kann der Täter das Kind zum Schweigen zwingen.
Indem sie ihren Kindern verständlich machen und auch vorleben, dass Verbote zwar ernst gemeint sind, aber sie trotzdem keine Angst haben müssen, wenn sie dagegen verstoßen. Die Beziehung steht über der Norm! Kinder müssen sich jederzeit an ihre Eltern wenden können. Auch wenn sie heimlich eine Cola getrunken oder Erwachsenen-Filme geschaut haben. So entzieht man dem Geheimnis-Trick der Täter den Boden.
Eltern sollten ihren Kindern beibringen, zwischen „guten“ und „schlechten“ Geheimnissen zu unterscheiden. Zum Beispiel so: „Wie fühlt sich das an, wenn wir Mama nicht sagen, dass wir ein Geschenk für sie gekauft haben? Gut – oder? Das ist ein gutes Geheimnis. Aber wenn ich einen Teller runterschmeiße und das Mama nicht sage, dann habe ich kein gutes Gefühl. Und ein Geheimnis, das mich nicht froh macht, ist ein schlechtes Geheimnis.“ Eltern sollten ihrem Kind versprechen, dass es über schlechte Geheimnisse immer berichten darf, ohne Angst haben zu müssen (und dieses Versprechen dann auch einlösen). Wichtig: Ein Kind darf erzählen. Es muss aber nicht erzählen. Sonst setzen beim Kind Schuldgefühle ein, falls es nicht sofort seinen Eltern davon erzählt. Das schlechte Geheimnis entfaltet dann wieder seine Macht.
Und die Symptome sind in der Regel nicht eindeutig. Manchen Opfern merkt man kaum etwas an. Andere Kinder verändern sich durch den Missbrauch. Sie ziehen sich plötzlich zurück, wirken wie weggetreten, andere werden aggressiv und dünn häutig, wieder andere entwickeln eine Hautkrankheit, unspezifisches Bauchweh oder fallen durch Müdigkeit auf.
Erwachsene sollten ein Kind nicht direkt nach sexuellem Missbrauch fragen und das als Erklärung anbieten. Es reicht daher, ein Kind offen auf eine bestimmte Veränderung anzusprechen. Falls das Kind dann von Missbrauch berichtet, muss man das ernst nehmen.
Man muss bei vagen Anhaltspunkten nicht gleich zum Schuldirektor oder zum Jugendamt rennen. Aber man sollte den Verdacht nicht auf sich beruhen lassen, sondern eine Gelegenheit suchen, um das Kind offen zu fragen. Ulli Freund berichtet, dass heute Erwachsene Betroffene häufig klagen, dass sie selbst von niemandem jemals gefragt wurden.
Beratung findet man zum Beispiel bei den 350 Fachberatungsstellen. Die nächstgelegene Adresse findet man unter www.hilfeportal-missbrauch.de. Man kann sich auch an den Kinderschutzbund wenden. Zudem gibt es ein kostenloses, anonymes Hilfetelefon des UBSKM unter der Nummer 08002255530.